Als ich Ende 2011 begann einen tumblr zu führen, wusste ich nicht, wo die Reise hingehen soll. Doch war ich neidisch auf all die schönen Bilder anderer Menschen und wusste, dass ich das auch schaffen wollte: Ästhetische Bilder, BDSM, Tiefe und Gedanken direkt aus meinem Kopf gebannt in Fotos und Textmaterial.
Heute ist nicht mehr viel davon erhalten. In der tumblr Apokalypse von 2018 ging mein Blog in Flammen auf. Nur wenig habe ich gerettet. Die wichtigsten Einträge möchte ich heute mit euch teilen. Ich habe mich aber entschieden, die wirklich besten Bilder, die unsere Gesichter mit all ihren Emotionen zeigen, für mich zu behalten. Auch wenn sie früher public online zu sehen waren und sicher noch online zu finden sind, nutze ich die “anonymen” Bilder.
Einige Originaltexte habe ich in Englisch belassen, um den Originalton nicht zu verfälschen. Bitte seht alles im Kontext seiner Zeit und schaut mit mir die Veränderungen an.
Wenn ihr mir anschließend schreiben wollt, könnt ihr das sehr gerne per E‑Mail tun. Solltet ihr den Post über Social Media gefunden haben, ist Teilen und dort kommentieren absolut erwünscht 💜
⚠️ Trigger Warnung: ⚠️ BDSM / D/s / Wunden / Blut / Blutergüsse / Depression / Patriarchat / Body Image / Abhängigkeit … sagen wir einfach alles was triggern könnte ist drin.
–> Ich gebe keine weiteren Warnungen. Wenn du kein Blut sehen kannst, lies diesen Eintrag nicht.
Kapitelübersicht
2011 – Der Anfang
Fangen wir ganz vorne an. Ich war 22 Jahre alt und verbrachte Ostern bei Freunden in Süddeutschland. Es war eine kurze Flucht aus einer sehr schmerzhaften Beziehung. Ich war bis über beide Ohren verliebt in meinen besten Freund und überglücklich Zeit mit ihm verbringen zu können. Wir hatten viele Geheimnisse geteilt und eine gewisse Ebene von Nähe aufgebaut. Bevor der Urlaub endete, fragte ich ihn nach einem Souvenir, das ich mit nach Hause nehmen könnte. Ich wünschte mir einen Biss. Im Kontext der Art Vampir–Romanze (hehehehe), die wir hatten, klingt das weit weniger komisch als ihr denkt. Er willigte ein.
Mit dem Biss in meine Schulter fielen Monate von Stress und Traurigkeit von mir ab. Die Tränen waren nötig. Ich war so froh, dass er weder Fragen stellte, noch verstört über die Tränen war. Einen Tag später erhielt ich sogar noch schicke Kratzspuren auf meinem Rücken.
Er hatte mich so lange fasziniert mit seiner Otherworldlyness und Aura. In meinem Kopf war er als vampirisches Wesen unglaublich wichtig geworden. So wichtig, dass ich mir eine D/s Beziehung wünschte. Sein Besitz zu sein klang so schön in meinem Kopf.
Strahlend kam ich nach dem Urlaub zurück zu meiner Exfreundin und ihrer neuen Partnerin. Die Wunden präsentierte ich stolz. Wie glücklich ich damals war. Von den Blessuren machte ich Fotos und legte im November meinen ersten anonymen tumblr Blog an. Ein paar Wochen bloggte ich so vor mich hin, bevor ich ihm den Blog zeigte und damit meine Gedanken offenbarte.
Dort zeigte ich all die schönen Narben, die meinen Körper zierten. Doch warum wollte ich sie eigentlich? Hauptsächlich, weil ich Body Modification sehr liebe, aber als Wandelwesen kein Tattoo je für lange das Richtige sein könnte. Ich habe mich schon zu oft neu erfunden. So wollte ich Narben (m)eine Geschichte erzählen lassen. Eine ziemlich sexy Geschichte.
Ich lese gerade alle erhaltenen Posts (4600 Stück) und bin über die Ehrlichkeit überrascht. Keine Zensur, kein Filter, keine Gedanken, wer das lesen könnte und welche Grenzen es gibt. Ich bin neidisch auf mein altes Selbst. Es war eine große Freiheit. Heute denke ich sehr gut darüber nach, ob ich meine Gedanken veröffentliche. Durch Therapien habe ich gelernt, nicht allen Menschen das Wirrwarr in meinem Kopf zugänglich zu machen. Ob das nun gut ist, lasse ich mal im Raum stehen. Mit diesem Blog möchte ich ein Stück zu dieser alten Freiheit zurückkehren. Dahin, dass ich wieder ehrlich poste ohne kommerzielles Interesse im Hinterkopf. Aber dazu später…
Wie musste dieser vollkommen ehrliche Blog wohl für einen asexuellen Menschen gewesen sein? Ich berichtete von submissiven Wünschen, meinem Begehren und teilte Bilder anderer Personen, die mich inspirieren. Zuerst schämte ich mich zu sehr ihm den Blog zu zeigen. Seinen Sadismus hatte ich jedoch vorher gespürt und war überzeugt, dass er das Zeug zu einem guten Dom hat. Schließlich weiß er bestens Hunde zu erziehen 😉 Doch hatte er bis zu dem Zeitpunkt gar keine Berührungspunkte mit BDSM. So zog ich ihn langsam in meine Gedankenwelt.
2012 – Meister gib mir Rosen
Ich suchte nach Schmerz, Veränderung und Nähe. Ich lernte Teasing über alles zu lieben und freute mich über jede noch so kleine Aufmerksamkeit. Mein Körper war nach jedem Besuch übersät mit Blessuren. Alles habe ich fein säuberlich fotografiert und auf meinem Blog verewigt. Ich hatte unglaublichen Spaß an unserer Interaktion, was sich durch das Bloggen nur noch vergrößert hat.
Darauf zu warten, dass ich wieder in den Genuss von seinen überaus geschickten Hände komme, wärmte mir lange das Herz. Ich habe noch nie so ein Naturtalent in Sachen Sadismus und Handarbeit erlebt. Er begriff sofort, wie Breathplay und Ohrfeigen funktionieren, sich gut anfühlen und wie Aftercare sein sollte. Als ich ihm ein Skalpell in die Hand drückte, war ich voll Vertrauen – die Art von tiefem Vertrauen, die sich nicht kaufen lässt.
Bis heute habe ich niemanden gefunden, dessen Hände sich so gut auf meinem Gesicht und Hals anfühlen. Und auch niemanden, der so gut küssen kann. Ich gebe zu, dass es mir sehr fehlt. Auch wenn es vielleicht nur einseitig war, so habe ich mich aufgefangen gefühlt in diesen Stunden. Sie haben mich alles vergessen lassen. Ich fand Freiheit in dieser Unterwerfung.
2012 – Die flache Hand, Rohrstock, Gürtel, Fingernägel, Würgen, Masturbationskontrolle, Keuschheitsgürtel, Toys…vieles probierte ich aus.
Die Höhen dieser Schmerzflüge hatten unglaubliche Tiefen mit Stimmungsschwankungen, Paranoia und Eifersucht zur Folge. Ich brauchte unglaublich viel Bestätigung dafür, dass alles okay ist. Dieses Level von eigener Unsicherheit ist mir heute (2022/12) fast unbekannt. Ich ruhe in mir selbst und dem Wissen, dass alles irgendwie gehen wird. Vor allem allein in mir. Ich spüre, dass viel von meiner Sexualität in diesen Verhältnissen liegt, kann es aber noch nicht einordnen. Auch habe ich so viel als reizvoll empfunden, was ich heute nicht durchgehen lassen würde. Wenn ich Crushes hatte/habe, bin ich wirklich überaus ungezügelt.
Viele der Spielarten haben mir keine Lust verschafft und trotzdem testete ich sie aus. Auch der reine Schmerz und die Erfahrung daraus waren mir wichtig. Ich denke, dass er heute überrascht wäre, dass mir z. B. Schläge mit der flachen Hand auf den Hintern gar nicht gefallen. Wie unglaublich es immer noch ist, dass er all das mitgemacht hat, obwohl er asexuell ist. Meine Dankbarkeit kann ich nicht in Worte fassen. Ich hoffe, dass er es in genauso guter Erinnerung behalten hat wie ich.
2012 war wohl meine Sturm und Drang Zeit.
Ein Auszug aus einer Konversation mit meiner verstorbenen Mutter:
- Was ist los, existierst Du noch?
- Nein!!!! (Mein Partner) hat mich erwürgt, buhu! Willst du Beweisfotos? 😉
- Unterlass das bloß, ich steh sowieso schon Ängste um Dich aus. Solchen Quatsch kann man doch nicht Liebesspiele nennen. Überprüfe Dich mal selbst. Dein Ich kann doch nicht so verquer sein.
- Ich hab dich auch lieb Mutti.
Ich schmunzle sehr bei dieser E‑Mail Unterhaltung. Wie erfüllt von Endorphinen ich doch war und bereit die Komfortzone von anderen Menschen einzureißen.
Auf tumblr gab es die Möglichkeit, anonym Nachrichten zu schicken. Diese Konversationen habe ich gespeichert:
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Anonymous said:
I am a tolerant individual and I like to think I can accept other people's ways of life, and it’s not like me to bother strangers, but what you do thoroughly disgusts me. Feel free to continue, just know that an extremely level-headed, open-minded, and morbid individual with a blood fetish, actually finds what you do – disgusting, repulsive and unhealthy. There is a line and what I see from this blog. you and "master" have well crossed it. -
I don’t agree with you in any way. It’s none of your business how I, no let’s say WE, live my/OUR ideas. I always make sure to keep myself healthy, clean the wounds, let my doctor check on them and my injections are proper. And I keep it all sane and consensual also.
Call yourself what you want. Still it is in no way open-minded what you do. It’s cowardly to hide behind anonymous postings. And if it concerns you, well feel free to use a script to hide my posts from your dash 🙂 But don’t blame me if you don’t like what I do. -
Anonymous said:
I also don’t know how serious you actually are about all this, but you seem to be, and if you are, then think carefully about the consequences. Behaviours are taught, and if you continue on like this for years on end, who knows what will happen? Your independence may vanish completely. You may think that’s nice, but really, think carefully about it. There are limits. I strongly advise you to reassess yours. -
What will happen?
Hmmm, I will go to work each day. Eat, sleep, spend time with friends. See Him once a month and have a happy time.
Sounds alright to me. I like to think about Him a lot. Love to, in fact, write in emotional rushes all that down what comes to my mind. And I am not ashamed.
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Don't get me wrong…
But when I start bleeding from my mouth, arm, knees, etc, I don’t think, “I should take a picture and put this on tumblr!” - Oh, I would. I am just that happily sick.
Ich war sehr “unhinged”, würde ich es nennen. Das kleine 23 Jahre alte Ich begann wohl einigen Menschen übel aufzustoßen. Aber das waren sehr wenige Personen. Meine Follower wuchsen im Gegenzug sehr schnell. Ich kaufte eine neue Kamera, um bessere Bilder machen zu können.
2012 – Ein Armband und ein Halsband kamen bald hinzu. Ich habe beides mit Stolz getragen. Das Armband habe ich heute noch. Ich liebe es zu sehr, um mich davon zu trennen. Das Halsband liegt in meiner Erinnerungskiste.
Es passierte so viel in sehr kurzer Zeit. Von einem Monat auf den nächsten machte ich unzählige Fotos. Ich habe in meinem Archiv allein 660 Bilder von diesem Jahr gespeichert, was wohl nicht annähernd die volle Summe ist. Da ich nicht alles zeigen kann, beschränke ich mich auf die wichtigsten Bilder in der folgenden Übersicht. Weitere Erklärungen und Gedanken befinden sich in den Bildunterschriften.
Desktop und Tablet: Draufklicken, um die Bildunterschriften anzuzeigen.
Unsere Beziehung entwickelte sich zu einem starken Kontrast zu meiner früheren Konstellation. Ich kämpfte mit meinem Stolz und der Unfähigkeit zur Kommunikation. Auch wenn ich so viel Stärke in der Unterwerfung sah, fühlte ich zugleich die Außenwelt und ihr “oh du armes, schwaches Ding”. Sehr zermürbend. Ich war so unfähig Gefühle zu verbalisieren, dass ich sogar dazu gezwungen werden wollte darüber zu sprechen. Nach einer größeren Konfrontation wollte ich lieber isoliert auf einer Matte schlafen als bei ihm. Die Überzeugung, nichts Wert zu sein und die Abspaltung der Kindheit zu wiederholen, muss tief gesessen haben. Damals hat er mich nicht allein schlafen lassen. Keine Ahnung, ob er wusste, dass ich als Kind auch isoliert auf dem Boden schlafen musste oder nicht.
Zu dieser Zeit meines Lebens war ich fälschlicherweise davon überzeugt, dass mein Dom seine Rolle behalten müsste und es gar nicht ginge, ihn unterwürfig oder auch nur menschlich zu sehen. Als würde ich dann den Respekt verlieren. Wie schade und einschränkend. Vielleicht reagiere ich heute deswegen so giftig auf Kund:innen, die Switcher nicht ernst nehmen und ihre eindimensionalen Fantasie-Dom:mes anhimmeln.
Er erfand für mich viele kleine kinky Aufgaben und Ablenkungen. Viel Zeit verging und alles butterte in ein schwarzes Loch hinein. Ich war verloren in der Illusion, dass feste D/s Alltagsbeziehungen etwas gutes und hilfreiches sind. Das Konzept von “Besitz sein” hatte sich tief in mich eingebrannt. Hier kommt das Bild von einem kleinen Kind, welches sich verzweifelt an ein Elternteil klammert, sehr nah. Während ich nur dadurch das Gefühl hatte, wertvoll zu sein. Ich habe bereits in einem anderen Blog über diese Problematik geschrieben.
2012 – Blut ist Leben.
“Nothing higher than the stars
Nothing deeper than my scars.”
Rage – Riders on the Moonlight
Wenn ich heute die alten Postings voller Sehnsucht und Realitätsflucht lese, merke ich, wie sehr ich mich an meinen Partner geklammert habe. Geklammert an die kleinen Funken von Endorphinen, die mir meine Biologie wohl verwehrt. Das kleine Aufatmen zwischen der endlosen Depression, in Form von spannendem Techtelmechtel. Einen so traurigen Menschen bei sich zu haben, muss erdrückend gewesen sein. Besonders wenn man selbst ADHS, PTBS und Angststörungen hat. Diese Achterbahnfahrt in meinen alten Postings nachzulesen ist gerade nicht einfach. Wie muss ihn das beschäftigt haben…
Ich wünschte mir, dass ich damals eine stabilere Person gewesen wäre. Niemand hat eine solche Behandlung verdient.
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Anonymous asked:
What is your greatest weakness; your greatest strength? -
My greatest weakness is falling in love with people I should not and pushing those away who want me, because they bore me.
My greatest strength is the ability to laugh even when I am terribly sad.
Interessanter Weise habe ich damals folgendes geschrieben:
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Anonymous asked:
Do you think that you deserve pain? -
For me: No. I never felt this way. My decisions and actions are things I am proud of, or at least tolerate it. I don’t ever think I deserve to be punished.
I have never thought “I am so dumb”, “It is all my fault, I deserve …” or “What they do to me is right, because I am scum.”. While I know a lot of people who put themselves down like this. And lots of times they are borderliners and BDSM folk.
Was wusste mein kleines 23 jähriges Ich schon über die eigene Psyche und deren Beweggründe.
2013 – Wieso liegt das Glück nicht in einer Partnerschaft?
Meine Bilder wurden in diesem Jahr zunehmend offener. Ich experimentierte viel und veröffentlichte jeden Tag mindestens ein Foto. Obwohl ich versuchte, so wenig wie möglich zu bearbeiten, gab es eine Sache, die ich nicht zeigen wollte: Meine einseitige Trichterbrust. Nach der Mastektomie 2009 kam eine Eindellung meiner Rippen zum Vorschein. Bis heute habe ich mich nicht getraut, einen Arzt auf dieses “Problem” anzusprechen. Auch habe ich durch die Korrektur-OP die Hälfte meines linken Nippels verloren. Wie sehr ich es auch liebe nackt zu sein – meine linke Brust belastet mich. Damals habe ich zum ersten Mal öffentlich darüber gesprochen.
Let me tell you something about gender and body image.
When I was younger and seen as female, I was always called out on having too much weight, no waist and no butt in my pants. I never understood what the problem was. My body image was always positive, for I felt that I was beautiful. I liked my pale skin, red hair and hands.
Sure, I knew this body was not meant for me. There were strange things like “breasts” and I lacked of other body parts, that I might never possess.
After I discovered what felt so wrong about my body, going through hormones, therapy and surgeries, I got rid of what used to bother me about my physics.
Now that I have become accepted as male, the problems turned into the strong contraire. I am seen as too skinny, feminine; with hips that are too wide. A funnel chest showed up after the mastectomy was done. I have strong insecurities about that hole in my chest and the way the muscles behave along with it. But my lover has helped me a lot in stopping to care about it.
Society has a weird understanding of beauty. People are unhappy with themselves, yet unhappier with people they do not understand. The more if they do not meet the gender spectra.
But I have found happiness in being what I cannot change (being too small and thin for the average man), and what I do not want to change (being stared at for the long nails I kept, because I just love them so much).
In the end I realized nobody has to be happy with what I am, what I express or what I look like. Nobody but me. I can deal with being neither a female nor a male beauty ideal. I can smile at myself in the mirror and know that my smile is the most expressive trait of me and if I ever had the chance to speak to every single person that made fun of me, I know I would have changed their views. But they might never go down the ways we went.
I have found much support though. Believe me, there are so many people out there, whom you do not need to explain your whole story to. They will look at you, feel no hate but compassion and they will like you. So like yourself for what you are and the body you have. No matter how much you think you are imperfect, you are not. It’s an imperfection only your mind creates.
In der Zeit kämpfte ich noch mit einem maskulinen Image. Nur langsam näherte ich mich Kleidung, die man feminin nennen könnte. Die Anfeindungen wurden immer mehr und es traf mich. Wie bescheuert ist das auch bitte: Aufgewachsen und als “Mädchen” erzogen, dann lebend als Mann, wo es dann wieder nicht erlaubt ist, frei zu sein. Menschen haben auch nichts anderes zu tun, als sich gegenseitig einzuschränken.
I ask myself when people will make up their minds.
When I am out with a woman, I am a lesbo.
When I am out with a man, we are faggots…
Like how did that happen?
Zum Ausgleich begann ich schöne Shoppingtouren mit meiner besten Freundin und lernte Kleidung wieder lieben. Gemeinsam zu stöbern ist seitdem eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Meine Bilder bekamen langsam mehr Fashion-Touch.
Im März postete ich mein Gesicht und offenbarte, dass ich FTM war. Zu viele schöne Fotos waren dem Beschnitt zum Opfer gefallen. Außerdem war ich das Versteckspiel leid.
Self-appreciation-picture just taken
You know what? Fuck it. Fuck hiding, fuck pseudo identity hiding, fuck all of it. This is me, unshaved, pale, yellow/red in some spots with uneven shapes.
I am sick and tired of being unhappy and consumed by my past and problems.
Time to do something.
Oh BTW I am trans* FTM. So in case you did not notice: BOOM. In case you did – clever you.
2013 – Ich begann Experimente mit Bart und Haaren. Langsam wollte ich mich von dem starren Männlichkeitskonzept lösen.
Es gab super viele positive Rückmeldungen. Auf tumblr waren auch komplett anonyme Rückmeldungen möglich. Das fehlt mir heute. Menschen trauen sich kaum Fragen zu stellen, wenn es mit ihrem Namen verbunden ist. Klar war es nicht immer schön, die Hate-Mails schmerzen auch, aber die überschwänglichen positiven Rückmeldungen fehlen mir.
I hope that in a few years I can look back at this time of my life and say:
“Wow, I have taken so many pictures of myself. What a wonderful time. The life before that, where I hid from every picture, is gone.”
Mitte des Jahres wurde die Fernbeziehung für mich immer belastender.
Wir sahen uns alle 1 bis 2 Monate. Auch das Wissen, dass er nicht die Kraft aufbringen konnte, mich zu besuchen, machte es nicht besser.
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Anonymous asked:
What’s it like to be in love? -
Being in love is the most precious feeling in the world for me. Basically everything is nice when you think about someone. You make plans for meetings, encounters or even a future with said person. Those dreams feel wonderful.
You ignore all the flaws of someone and even their presence makes you not care for obvious problems. You can feel embarrassed and blush all the time when they are near.
I’d say being in love with someone who does not know, is even better than getting what you want. I am one of those butterfly catchers, who seeks flirting and danger, but needs a reliable background as well.
And “to love”…well that is yet another story.
Neben einer wachsenden Traurigkeit machte es mir immer mehr Spaß GIFs herzustellen. Dieser hier (aus einem ganzen Set) bekam sehr viel (negative?) Aufmerksamkeit. Ich habe einen Großteil der Reaktionen gesammelt und mich köstlich amüsiert. Ihr müsst wissen, dass es damals noch keine Kommentarfunktion auf tumblr gab. Um zu reagieren musstest du den Post einer anderen Person quasi zu dir auf deinen eigenen Blog kopieren. Quasi wie “retweets” auf Twitter.
Jede dieser Personen hat sich also freiwillig dafür entschieden, etwas, das “ja so ekelhaft” ist, auf ihren Blog zu packen. Belustigend 😀 Genießt ein paar der witzigsten Kommentare und Hashtags aus 5 Jahren mit mir. Dazu einfach die Listen auf und zu klappen.
- WHAT THE FUCK IS GOING ON HERE????!!!! THIS IS MAKING ME ANGRY I DON’T FUCKIN UNDERSTAND
- there are some sick as people in this world n its really stressin me out
- #i would hope right off their lap collect my shit and go #nope #NO #N‑OH
- SHit hella weird mann, who would spend time makiing a gif set of this shit
- ew ugh wtf! why do people think this is sexy….that guy creeps me the fuck out tbh
- Yo she got a whole scar on her back. And cheek. I’m nervous off this
- #i hate this and all posts like it so much please control your damn selves
- #lord, blood, why would anyone ever want those????, **this, this is so….
- #this is literally nasty…. like he’s rubbing her blood all over her and shit
- #pls chill……… omg……..#i hate this.
- #WHY WOULD U DO THIS??????
- LOOK AT ALL OF THOSE MARKS ON HER BACK AND ASS THEYVE DONE THIS BEFORE
- you scratch me like this im pressing charges
- I’M VERY CONCERNED
- He didn’t even scratch her wtf did he do I’m so confused
- OMG IT THOUGHT IT WAS PAINT
- Bitch scratch me like this she getting head butted ……shit ain’t sweet
- This is like an actual thing…. That people are into ?
- white people always take it too far
- why she so damn pale tho? I hope he not fuckin a corpse…
- #how the FUCK ARE THEY THAT PALE #THAT SHIT AINT NATURAL YO
- These damn whites. You’d never see black ppl doin some shit like dis #tw blood #tw whites #nsfw #blood play
- #WHAT THE FUCK MAN #WHITE PEOPLE ARE CRAZY WTF IS THIS #IM SO TRAUMATIZED #MAN FUCK THEM
- #white people must be stopped
- #IS IT EVER THAT SERIOUS #WHY IS THE SKIN SO PALE?! WTFFF
- #DEADASS #LIKE??????????
- #white savages
- white people doing too much example #45849
- Bruh…and they pale af. No. ✋
- white people sex scares me
- Is she dead? Cuz thats the only way someone can be that pale.
- #ok i’m kinky but…#this is scary tbh
- #yo like forreal…scratch me..bite me..give me hickeys…but DONT make me bleed…like that’d be it #you’re not finishing
- #PLEASE DONT TELL ME THE BLOOD IS REAL PLEASE DONT WHO THE HELL DOES THAT i mean its artsy as fuck i’ll stand behind it on that BUT THAT ISNT SEXY IS IT TO OTHER PPL??
- #That’s fucked up #like I’m rough but damn
- But seriously this seems so gross and nasty but whatever your kink is
- WHAT THE FUCK?? Shit if a nigga slap my ass too hard we stopping..
- #gore #dis shit is crazy even 4 me
- #666 *throws holy water*
- *praying for these demons*
- Oh hell no, this is the makings of the devil
- He put a bloody cross on her …devil comes in all shapes and sizes
- That shit is the antichrist.. What the actual fuck….
- white people got som satanist shit goin on
- #ya need jesus #like how does this shit happen? #and why are ya so pale? #look sickly #nsfw porn?
Aber es gab natürlich auch positive Reaktionen
- Lady Gaga’s new music video gifs
- this is probably the best post on tumblr
- #twilightdeletedscenes
- #getting rid of dumbass comments i’m not sorry #ehehehehehe #hehehehe #heh
- #removed the kink shaming comments
- #wants #shall now sit consumed with lust for the rest of the evening
- #unggg all that blood #nsfw #things you and I need to do now
- I think it’s hot. If you can make me bleed during sex, you’re a keeper
- #this looks so much fun #thingsthatverbme
- #likes #oh my fucking god #he is shaking with arousal #like he’s just growling and clenching his fists
- ahhh yus i do want #scratch my back till i bleed baby or vise versa
- Do want. <3
- #I feel a connection with this #i think I have a thing for blood
- #blood #oh my fucking god #-babbles incoherently–
- #oHHHHHH H HH HH MY GOD #yes please
- #i got linked this and UUH #uuuuuh #blood #FRIENDLY REMINDER MY BLOOD TAG IS BASICALLY A FAP FOLDER.
- Can we just stop and appreciate this.
- fuuuuuuuuuuck. I want to do this to someone and I want someone to do this to me
- Right up my alley. God I envy this so much rn
- #h aha ha bye………………………, #nsfw, #blood, #gif, #injuries/, #dont look at me
- #ohm Y FG O D #WH A T IS THIS #WH Y DO I LIKE IT SO MUCH
- this…, makes…., me…, so…, HOT AND BOTHERED.
- #yO #YOOOOOOOOOOOO #Distant Longings
- #wuhauwhdj #yeeeeesssssss
- #oh my god #this is PERFECT #NEEEEEEDDDDDDD
- #CODDAMN. #i need some of this in my life atm
- #@_@ #idk how i feel about this #my pussy says yes but my skin is like hoe dont do it
Mir fehlt diese Art der Interaktion total. Damals ging wirklich die Post ab.
Die Zeit verging und Ende des Jahres veränderte ich mich. Im Vergleich zum Vorjahr habe ich einige Schritte nach vorne getan.
Smaller Realizations
I am cute.
And there is no shame in being cute.
Since I started transitioning I was constantly shamed for being cute, feminine and fragile. To cope with that, I even went to the gym for 1,5 years to gain muscles.
Instead of accepting me the way I am, everybody, including me, was trying to shape and shame me.
Things like wearing cat ears is a shame. You can not have pride and be strong if you wear cat ears. A dominant person can not wear cat ears.
There is always a constant need to hold up an image of yourself. There can never be a real you, since it is important to keep up that image. The real you cannot be shown. What should people think? What should your partner think? What is your inner pride supposed to think?
But well. I am cute. And I hate being ridiculed for this. I don’t have to meet any expectations (which btw only wrap around your own sadness and failed chances). I only have to meet my own – which have changed.
I came to realize that my life does not need me to be made of stone and control in public or private situations. I don’t want to be the rock to cling onto for anyone anymore (Even if the metaphor of a rock is quite unfitting. Even rocks change their shape to the constant drilling of water and weather till they break apart…).
And I like my cuteness.
Eine weitere große Veränderung: Ich habe mir mein erstes Piercing stechen lassen. Ein Gedanke war zu testen, ob die Dysphorie wohl weniger werden würde, da ich Piercings sehr hübsch finde. Es hat geklappt. Ich mochte meine Genitalien so viel lieber. Auch hatten mich durch dieses Piercing das erste Mal seit 4 Jahren mehrere Menschen nackt gesehen. Ein großer Schritt in ein besseres Selbstbild.
Not so long ago I had a mental breakdown. It took days to recover.
A few days after I got the piercing I planned to get those feelings changed.
I started taking care of my body. I had to clean myself thoroughly, use disinfection, make sure to wear the right underwear and keep the area healthy.
The more time I spent looking at what was going on down there, the more I liked it. I think it looks pretty. Cute little ring that peeks around and is always present.
At the moment it is the center of my attention. I want to photograph it, play with it and I can’t wait to find out what it feels like when Master’s thigh rubs against it. Hnf <3
So that little ring improved my body positivity a lot. And I don’t regret anything.
Note: For those who wonder, it’s my fingers holding the piercing in position.
Damals konnte ich das Gefühl dieser Zeit und Beziehung viel besser zusammenfassen als ich es heute könnte…
-
Anonymous said:
I have followed your blog for some time and I have always loved seeing your photos, they are amazing. I never once realized your Master was a trans man until now. I would like to say, as a trans man myself, how much more beautiful you and your master’s relationship is to me now (it always has been). I am scared of relationships because of my body, but seeing you both, all this time, gives me a lil hope -
In the beginning neither me nor Master were openly trans on this blog. But the constant anon messages and people being annoying just made me step out and be open about it. It felt stupid to have my safe spot on the Internet covered up with lies anyway.
I can’t tell you how scared I am when it comes to my body. How scared I am of people’s prejudices, being fetishised, abused or seen as disgusting. It gives me lots of fears of the future.
But in this relationship, no matter how different our personalities and way to deal with things may ever be, I have found a stability and deep trust that washes everything away. And our bodies do not matter the least.
Auch in diesem Jahr entstanden über 1000 Bilder. Die wichtigsten habe ich für euch zusammengestellt und mit Bildunterschriften versehen.
2014 – Ein Umzug und eine Stagnation
Das Jahr startet für mich mit einem neuen Haarschnitt, mit dem ich mich nicht wirklich wohlfühle. Durch die vielen Jahre Testosteron hatte ich starken Haarverlust und Geheimratsecken bekommen. Ein Sidecut war die Lösung. Diesen Haarschnitt sollte ich bis 2017 behalten.
2014 – Mein Haar im Kontrast | Photos by Phototoxie
“There is an inner conflict since I was never protected by those who claimed to do. They proclaimed they will, but were never there when I needed them. Or they never even realized how painful something was for me. Or how much I actually needed someone to be there for me.”
Auch lernte ich in Sessions, wie wichtig mir Lob und ein verbal aktiver Dom sind. Mein eigener Dominanz-Stil ist geprägt von Wertschätzung, Nähe und Lob. Vielleicht seit dieser Session:
[...]
He told me I could open my eyes now. I still didn’t want to.
But my mind started racing and worrying since He didn’t speak much during the session. “Why doesn’t He praise me? He promised to praise me more in the future. Didn’t I take enough? Is He not satisfied with me?” and I started sobbing and crying again, but couldn’t speak. He asked me what was wrong and tried to pull up my face twice. I refused and put my face down. He pulled it up and told me to open my eyes and look at Him.
I didn’t and freed my face to look back down. It took me a few minutes and a dozen inner tries till I was able to speak up and not cry anymore.
I said “You promised to praise me. I know I don’t deserve praise, I know I didn’t take much of that paddle…but are you not satisfied with me? Should I have taken more?”
He sounded surprised and told me that He was always satisfied with me and reassured me that everything was fine.
I refused and said this was untrue. I sobbed and cried more.
He told me how great I was. He apologized for not praising me. And that He would never let me go again.
[...]
Dieser Moment ist immer noch unglaublich wichtig für mich. Es ist so großartig, dass es genau so passiert ist.
Die Ferne wurde immer schwieriger. Mein Therapeut fragte mich, warum ich denn nicht in den Süden ziehen würde. Tja, warum eigentlich nicht? Weil ich wusste, dass die Beziehung nicht ewig halten würde natürlich. Aber stur und heimatlos wie ich bin, machte ich meine Bewerbungsunterlagen fertig und vereinbarte Vorstellungsgespräche für meinen nächsten Besuch bei ihm. Drei Tage nach der Frage war der Umzug geplant.
Es hält mich nie lange irgendwo, so war es ein willkommener Grund weiterzuziehen. Aber machen wir uns nichts vor: ich war auch einsam. Daran änderte sich durch den Umzug aber auch wenig. Es begann eine Zeit von unglaublichem Stress, die mich kratzbürstig machte. Ich wollte kaum noch angefasst werden und habe ihn sehr oft vor den Kopf gestoßen. Fünf Monate hatten wir keine Sessions. Im Endeffekt hat das, was uns näher zusammenbringen sollte, sehr viel zerstört.
Die komplette Ehrlichkeit ist nun aus meinem Blog verschwunden. Ich erinnere mich an sehr schmerzhafte Erlebnisse, über die sich keinerlei Berichte finden. Es hat sich verändert. Ob es nun die größere Anzahl von Followern war oder ob ich mich freiwillig mehr zensiert habe, kann ich heute nicht mehr sagen.
Nach einer kleinen tumblr Pause machte ich weiter mit Fotos und Texten. Jedoch entstanden nur knapp 500 Bilder. Langsam war meine Kreativität gedimmt.
Ich hatte lange überlegt, was ich nun mit meinem Brustproblem tun sollte. Piercings waren eine Idee. Getraut habe ich mich nicht…
[...] So Master went to Modhouse to ask if His tongue could be resplitted some more. [...] I sat on the couch waiting. Being all “meh”. And I didn’t want to ask the guys if it was possible to pierce my nipples or even speak up. I was upset.
Of course Master noticed it. He asked me whether He should ask the piercer for me and force me to show my chest and find out. Hnf. I was pouting and hiding a grin. Saying “No, I hate you. You are stupid. I don’t love you anymore.” And more pouting and being very miffed. Hmpf.
Aaaand of course He knew that when I am not clearly speaking up, I am not telling the truth. Grrrrrr~ So when He got His nose pierced He asked for my chest check-up. And well yeah my nipples are/were pierceable.
And it hurt like hell.
Manchmal war es wirklich schön jemanden zu haben, der mich durchschaut und mir einen Schubs gibt.
Das Ende des Jahres nahte und ich kämpfte hart mit mir selbst.
- “There was a part of me that realized we weren’t going to last, but that wasn’t going to stop me. Somehow I needed you in my lungs, etched on my skin, and laced on my lips.” — Jenn Satsune
- One thing I hate about being with heteronormative monogamous people. Just because I know that something’s not gonna last forever doesn’t mean it’s not worth doing it.
In meine Fotos schlichen sich immer mehr “sinnlose” Fashion Bilder ein. Irgendwie musste ich den Fotografie-Drang ausleben, jedoch wurde die Passion immer dünner. Ich erspare euch die Fashion-Show und gönne euch die besten Bilder mit tollen Bildunterschriften.
2015 – Wo geht die Reise hin
Aber mit einem neuen Ort und einem anderen Job veränderte sich vieles. Nicht unbedingt positiv, denn der neue Job brachte mich in einen Burnout. Nie zuvor war ich so depressiv und voll von Angststörungen. Diese Agentur war der Ort meines Absturzes.
Next to my workplace is a public swimming hall. I asked my workmates what it was like there and if it was an ordinary swimming hall. They asked me why I didn't go there if I was interested in the place.
I said that I haven't gone swimming since I was 15 (11 years ago). And that I don’t want people to see my body.
One girl said I could wear a Burkini.
This hurts so much. You have no idea what hating your own body and being afraid of others seeing it feels like. The fear and hate is overwhelming right now. It makes me sad.
Ich bekam immer mehr positive Nachrichten über meinen Körper und auch die neue Kleidung änderte nichts.
I am in no way confident. What you see here, is what I want you to see.
Though I may have found happiness in wearing whatever I want and defining it genderless, it did not change my self-hatred. I could lie and pretend that I was not a walking ball of depression, anxieties and self-doubt, but I won’t.
Trust me, the moments when I take my photos are actually moments when I feel good. My photos are only for me to judge. I don’t care if anyone doesn’t like what I shoot or if they get criticized. I feel actually worthy of some kind when I take my photos. The world has told me long enough how worthless and not worth to be loved I am. So my pictures are a small bit of happiness I can give myself. Not lasting for long, but hey.
Still pictures on tumblr and real life are two different things.
Das schlechte Body Image hatte mich noch lange nicht verlassen. Egal wie nackt ich mich im Internet zeigte, ich steckte fest und kam nicht weiter. In unserer Beziehung kamen wir uns aber durch gemeinsames Nacktsein näher. Es war sehr angenehm geworden.
Abseits davon schleppte ich mich Tag für Tag zur Arbeit. An einem Tag wurde meine Angst so schlimm, dass ich aus der Tram raus musste, um mich zu übergeben. Seitdem habe ich mir geschworen, besser auf meinen Körper zu achten.
Im Endeffekt war ich so dankbar, dass mir gekündigt wurde – allein hätte ich das nie getan. Was eine Erleichterung. Ich weinte in einer der heftigsten Nächte meines Lebens, geplagt von Selbstzweifeln und geißelte mich. Völlig kaputt verbrachte ich Monate allein zu Hause. Ich hielt mich mit Auftragszeichnungen mental und finanziell über Wasser.
Aus heiterem Himmel bei einem Arztbesuch lernte ich einen cis Typ aus meiner Stadt kennen, der mich auf eine Party einlud. Merke: Ein Psychiater ist kein guter Ort, um Menschen aufzugabeln.
[...] Later that day he invited me to a gothic middle age event in our area. It would have been the same day, 3 hours later in fact. Which really got me into being all nervous and not knowing what to do.
On one hand I would have really liked to go. Maybe I could get some positive feedback from people about me and my appearance. Or just get my dance-phobia a little dimmed.
I told him that this was really too spontaneous. [...] My reasons to ponder are clear:
- My last time going to a club was in 2008.
- I have never been to that particular club.
- I am afraid of people who drink and take drugs.
- Fucking afraid of dancing.
- I don’t have any money right now.
- My head was not freshly shaved and I would not have time to put an outfit together. Plus I have not yet worn any of my outfits in public. Scared much.
- I don’t know that guy yet, getting in his car and driving there is total stranger danger. Spending time there with a stranger is scary.
- I would not want to stick to him and get clingy at the club. But I need someone to be with. I have no idea how to handle being alone in a social situation that has no purpose. (Yes, going to a club has no purpose to me. Unlike a concert, grocery shopping etc.)
- When will I get back home? How will I get back home?
This all left me anxious and unhappy. Even if I’d really like the idea of going, there’s just this big ball of problems I’d have to deal with. So I told the guy that I first wanted to ask Master and then decide.
This guys answer was: “Do you always want someone else to lead your life?” …Like uhm that is totally not the point? It’s some kind of answer from someone who never suffered from Stranger Danger or let me call it “the predator problem”. I figured out that it is really not much of a myth that het cis men can’t imagine someone being determined about their own security. Because this fucking world is dangerous.
[...] Now I am not sure if I want to speak to this guy again. And I am afraid to ignore him since he lives in the same town as I do. *sigh* I hate this.
Im Vergleich zu heute, wo ich es liebe, in Tanzclubs zu gehen und fröhlich allein vor mich hin zu springen, war ich damals so verängstigt. In diesem Jahr schaffte ich es trotzdem, nach langer Zeit das erste Mal in einen Club zu gehen, gemeinsam mit Freunden. Es fühlte sich so gut an, ein wenig zu tanzen und frei zu sein. Das Lied “Meer” von Tanzwut wird ewig für die Schönheit dieses gemeinsamen Abends und Slowdancing stehen.
2015 – Ich besorgte mir mehr passende Kleidung. Vor allem Mesh/Chiffon wurde zu meinem Lieblingsstoff.
Auch wenn wir nun 30 Minuten entfernt wohnen, sahen wir uns wenig. Immer dann, wenn es wirklich nötig war, aber nicht oft genug für mich.
Im Nachhinein hoffe ich, dass ich ihm echte Lächeln bereitet und ausreichend habe wissen lassen, wie schön es für mich war. Wenn ich meine Gedanken nicht in schriftlicher Form festgehalten habe, blieb oft Lob und Klarheit aus. Zu oft habe ich nicht verbal kommunizieren können. Ich bin froh, dass das heute anders ist.
2015 – Eins der schönsten Fotosets von mir/uns, die existieren.
2015 war das Jahr von Body Modifications.
Ich liebte die optischen Veränderungen meines Partners. Angespitzte Ohren, gespaltene Zunge und Implantate in den Armen – einfach sexy. Auch ich wollte noch mehr Piercings. Also entschied ich mich für ein Triangel-Piercing. Leider wurden dabei einige Nerven beschädigt. Bis heute ist mein linker oberer Klitoris-Quadrant taub und ich bin wesentlich weniger empfindlich. Leider migrierte das Piercing auch und ich musste es knapp ein Jahr später entfernen lassen. Ich kann es also nicht empfehlen, so schön es auch aussah.
Wir planten auch gemeinsam eine Body Suspension zu machen. Leider kam es nie dazu, da in unserer Gegend einfach kein Angebot dazu gegeben war. Besonders schade, da ich heute Menschen kenne, die das aktiv praktizieren können. Alleine möchte ich es aber nicht machen. Ich finde es als gemeinsamen Akt weiterhin wahnsinnig schön und ein verbindendes Ereignis.
Es näherte sich die Mitte des Jahres und ich ging für 6 Wochen in eine psychosomatische Klinik. Ein sehr guter Aufenthalt, bei dem ich viel lernte. Unter anderem beschäftigte ich mich mit meinem kleinen Unterleibsproblem:
As masturbation should be
For the past months, maybe even the past years, I have been out of sexual feelings with my body. No craving, no horniness, no real masturbation. Just laying down, watching porn and letting the magic wand do its trick.
No wonder my body is mad at me. No wonder my vagina (there I said it hnf) is especially mad at me. I neglected this poor thing for years. Denied its existence and saw it as a useless uncomfortable tube.
But how could penetration feel good when I don’t love this part of my body? How can it feel valued if I part myself from it, like it did not belong to me? My vagina, I might need a special name for it, but nothing perfect has yet run my mind, belongs to me. It is what makes me whole.
Now I realize why using a stuffer and strap-ons made me feel so horrible. Because they don’t belong to me. I don’t need a penis or a penis substitute. I am whole with my cute pubic bone, my voluminous outer labia, my enormous clit and its piercing, my small inner labia, my super tight and sensitive vagina, my dark skinned anus and all the tiny veins around.
It was very important to name them and to put in “my” before the words. I don’t want to push them away anymore. All my parts need to be addressed, loved and touched equally.
Yesterday was the day I had enough alone time and space to physically start to love my body. Enough space, mood, warmth and my own bed to crawl into.
[…] This is what masturbation should feel like. Not sitting in front of a screen, watching some useless porn and waiting till the nerve endings do their job.
In the future it is going to be “love your body while masturbating or don’t masturbate at all”.
Während meinem Aufenthalt in der Klinik sammelte ich auch allen Mut und ging das erste Mal seit 10 Jahren in ein öffentliches Schwimmbad/Therme. Es war eine große Erleichterung, all diese Menschen zu sehen, die in keinster Weise medien-schön waren. Solche Ausflüge können die eigenen Vorstellungen von Körpern absolut verbessern. Auch war es einfach wunderbar, mit meinem Partner im Wasser zu planschen. Ich hatte diese Art von Unsinn wirklich vermisst. Auch erinnere ich mich an den riesigen Pickel auf meiner Schulter. Nie zuvor und (bisher) nie wieder hatte ich so ein Monsterviech auf meiner Haut. Es war ganz speziell für diesen gefürchteten Tag erschienen, aber aufhalten konnte es mich nicht.
2015 – Gemeinsam einfach nur Zeit im Wald verbringen tat sehr gut. Pure Ruhe und Freiheit. Mir fehlen diese Ausflüge ohne Ziel und Zweck. Einfach nur Sein war heilsam.
Ich glaube nicht an Zufälle. Also glaube ich auch nicht, dass mir zufällig die richtige Person in der Klinik begegnet ist, um mich aus meinem sexuellen Loch herauszuholen. Aber so einfach war es dann doch nicht. Lest selbst…
“Embrace your uniqueness – or go cry yourself to sleep you Special case”
This is what I got when I asked another patient for help during therapy.
We had long talks beforehand where I explained to him (40s/cis male/married/swinger/Dom/various kinks) everything about me. About being trans*, my current relationship, previous relationships, my past…generally everything. He knew what made me sad and a bit of how I tick.
One of my greatest fears is still not being accepted as myself. And that “myself” is constantly changing and evolving. I might not be the same someone in a year, so I know it must be hard for most people to cope with me.
But when does this “embrace your uniqueness” actually starts? I think it starts way underneath the clothes I wear. With not being cis.
In my early teen years I have been pretty happy with my sexuality. That was during the time I was only starting out with my first partner or while I was on my own. It changed when I discovered the trans issue.
First positive side of this unique body is that I am capable of such strong orgasms any cis man can only dream of. A point really to be jealous of.
Second positive side of this unique body is that I can switch genders just by presentation. Even if I actually never switch. It’s just clothing that someone puts into categories.
Third positive side of this unique body is that I am further in understanding afab bodies than any cis man ever will be.
Which would be of great use if I wasn’t afraid of having sexual relationships with women since a previous relationship. Since I’ve never talked about this here, let this post be the stage.
We had a pretty awesome sexual life in the beginning. Long distance relationship with regular phone sex, chat sex and visits (yes, there was sex too). Everything worked nice sexually. Tried various sexy things and fetishes. It broke down when I got into the hard first trans years, and her being borderline/ADD/bipolar/whatevs was not helping. I was uncomfortable with my body and a huge fear of failing developed. I felt I was unable to stand up against her and I had not a single sexual feeling left. Masturbation was still there somehow, but no feeling of horniness.
Somewhere in between I discovered my interest in anal sex. Because during this time vaginal sex was a huge nope. I have always been uncomfortable with it, but in this phase it was even disgusting to me. Now that I think of it – she was the one introducing me to anal. Which she later used to abuse me verbally with. Calling me faggot and whatnot to get my attention. Much later I understood why she verbally attacked me, and that it should not have hurt me that much. I couldn’t give her sexual attention. I fled into romance and puppy love with others, because it was easier than actually dealing with it and ending this relationship.
But now I am left with that fear. The uncomfortable feeling that I can only be with a woman when I am in a “male” state. That I cannot get penetrated by a woman. Because it could make me less…valuable…male…realistic…?
Now I have the freedom to actually sleep with anyone I want, and I don’t use it.
Because I am fucking afraid of sleeping with women since I could fail again. Because I am fucking afraid of men, because I need to make sure they are no trans*chaser or rapists. Because I don’t know what I am actually attracted to and what will trigger me. Because I have preferences I am never seeing met, because they are unrealistic (and it’s my bodies fault). Because my skin conditions are so fucking horrible that I am afraid to show them to a sexual partner. Because I hate what the hormones did to my smell and I don’t want anybody to ever need to smell this.
But I recently got to watch some people having sex in front of me, which was the first time, and I liked it. Not that I would have liked to join, no differently, it was beautiful and iIt brought a mild sexual feeling back to me.
I have the urge to be sexual again, but there is so much fear and so much “wrong” people and so much non existing confidence. I am lost.
Now, why did I start with the guy from therapy?
Because he lives in a city nearby. He is very intelligent and right with the things he says, even when they are not very politely written. He was interested in me, and I am sure I could have sex with him. [...]
Some positive experiences could delete fears if I let them. But it could also be different.
Tja nun. Dieser Mann wird 2016 nochmal richtig wichtig. Zu diesem Zeitpunkt schlief der Kontakt mit ihm erstmal ein…Ich hatte nie über all diese Probleme gesprochen, die mich so eingeschränkten. Heute sind sie glücklicher Weise zum Großteil beseitigt. Auch weil ich hier aufhörte, Testosteron zu nehmen. Es war für mich einfach nicht förderlich.
Ende des Jahres zog es uns auf eine Haustier-Ausstellung. Und tja…eine Woche später hatte ich dann eine orange Plüschkatze. Wie passiert sowas nur? 😉 Ich bin sehr froh, dass der kleine große Kater in mein Leben trat. Er hat in sehr schweren Phasen dafür gesorgt, dass ich einen geregelten Schlafrhythmus hatte und mich um jemanden kümmern musste. Danke Milou ❤️
Knapp 700 Bilder im Ordner, schauen wir uns die Favoriten und deren Beschreibungen an…
2016 – Neue Wege
Monate vergingen und ich postete kaum etwas auf meinem Blog, während ich depressiv zu Hause versank. Arbeiten wollte ich nicht – zu viel Angst. Doch das Amt schickte mich in eine Maßnahme. Da ich in meiner Jugend schon einmal an einer coolen Maßnahme teilgenommen hatte, war ich positiv gespannt. Ich war von Anfang an offen über den Burnout und die Depression, die mich dahin gebracht hatten. Die Leitung der Maßnahme wurde von einem Coach übernommen und er baute mich wieder auf. Sagen wir mal, die Gruppe war auch sehr hilfreich an sich. Sehr viele Menschen, bei denen meine Skills gut aufgehoben waren.
So fing ich im März an, mich zu bewerben und hatte sofort drei Jobangebote. Ich entschied mich für eine Stelle, in der ich für die nächsten 5 Jahre verbleiben sollte. Der Coach begleitete mich weiter für einige Zeit. Job okay, Geld okay, in der Tat so viel mehr Geld als je zuvor, nur etwas fehlte... Ich liebte meinen Partner sehr, aber mir fehlte Sex.
Meine Haut war seit ein paar Jahren übersät von kleinen Ekzemen, die keine Cortison-Cremes der Welt entfernen konnten. Ob es nun der Selbsthass oder das Fehlen von bestimmten Dingen war, kann ich heute nicht genau sagen. Ich bekam von ihm alles an Nähe, was er zu geben vermochte, jedoch nicht das, was ich brauchte. Er hatte mich sehr lange so glücklich gemacht. Und wie viel er getan hat, um mich fröhlich zu machen.
Es war jederzeit offen gewesen, dass ich mit anderen spiele oder Sex habe. Ich hatte es nur nie in Anspruch genommen. Doch nun musste ich etwas ändern. Mein sexuelles Wesen wollte wiedergefunden werden. Ich kämpfte lange mit mir und versuchte sicherzustellen, dass es ihm wirklich gut damit ging.
Ich versuchte meine Sexualität auf eine sichere Weise wieder aufzubauen. Mit eben jenem Mann, den ich in der Klink kennengelernt hatte. So beschrieb ich ihn in meinem Blog:
Let’s call him “F” – 48, tall, strong, heavyset and very intelligent. A good manipulator. He noticed the ring on my finger and we got into talking about BDSM. We were not on the same ally with gender issues but talking to him was such a mental relief. He tickled my intellect. When we played The Settlers as a board game, he teased and manipulated me. We both had lots of fun. If they didn’t toss him out…who knows what would have happened.
Da war schon eine Basis, mit der ich arbeiten konnte – eine Art Grundvertrauen. Nach etwas Smalltalk machte ich ein Date aus.
Es begann eine Spielbeziehung, die sich über ein paar Monate zog. Das erste Mal Sex nach so langer Zeit (4 Jahre) war verkrampft und schwierig. Aber der Bann war gebrochen. Ein paar Treffen später war ich aufgetaut, voller Ideen und sprudelte vor mich hin. Auch wenn diese kurze Spielbeziehung voll von Schmerz und Drama war, so half sie mir sehr voranzukommen. Ich schrieb:
We got our thing going and I started to bloom. I was falling in love. Very hard. I was so happy. I was in some kind of drug rush and never wanted to wake up. F was so intelligent, a brilliant writer and I couldn’t have been happier. I explored all of my submissive sides: Pushy Bottom, Little and regular sub. He was able to handle everything. It got him going.
All my creativity was explored, used and needed. I could dress up in pretty outfits, got to write, draw and photograph. It was the best time I had in years. My intellectual heart wanted to explode. This connection was wow…
In the end I risked all of my three jobs because I gave a shit about the quality of the work I did…I just wanted to be with him.
Urplötzlich waren alle Ekzeme weg. Von einem Tag auf den nächsten. Und wie das mit den Sachen ist, die zu schön sind, um wahr zu sein, so schnell verging die Beziehung auch wieder.
And then suddenly the guillotine fell. We both admitted that this “thing” was more. Within a couple of days he broke up with me, because he thought he couldn’t do this to his wife and wanted to start over all new with her. The most hurtful words I ever heard during a breakup were spoken: “You made me so incredibly happy.”
Das tat weh und ich brauchte eine Weile, um mich zu erholen. Von der Zeit an hatte ich viele Dates und einige Erfahrungen, die ich bereute.
Dazu gehören diese Lektionen:
- Nie wieder Sex ohne Kondome. Nie wieder. Egal mit wem. Egal wie sehr ich in jemanden verliebt bin.
- Nie wieder Sex mit Personen, die mir schon beim Treffen unangenehm sind. Nie wieder ekelhaft fühlen müssen.
- Nie wieder Sex/Sessions mit Personen, deren Drama ich aus einer Meile riechen kann.
Erst sehr spät im Jahr kam ich zurück zu meinem Blog und begann ein wenig über meine Erfahrungen und neue Begebenheiten zu schreiben.
Es war September. Ich hatte durch eigene Dummheit die Elektronik in meinem Wohnzimmer-Lichtschalter gegrillt, sodass ich einer hohen Elektrikerrechnung entgegen sah. So entschied ich mich, den Avancen eines für meinen sonstigen Geschmack sehr jungen Mannes nachzugeben. Machine war 30, stellte sich als “Elektrofachkraft” heraus und war nur auf Montage in der Gegend. Wohnhaft war er eigentlich in der Gegend, wo meine Eltern lebten.
Sein Plan war, mich in ein Felsenbad einzuladen. Doch der zerstörte Lichtschalter brachte ihn mir schneller in die Wohnung als gedacht. Ein ausgesprochen normal wirkender Mann. Nicht viel größer als ich, mit einem ehrlichen Lächeln. Eben dieses, wo sich die Augen absolut klein zusammenziehen und dir sagen, wie zufrieden er mit der Situation ist. Mit all den ehrlichen kleinen Fältchen.
Nach dem Austausch des Lichtschalters, der danach leider immer noch nicht richtig funktionierte, hatte ich Sex als Gegenleistung angeboten. Es war unkompliziert mit ihm.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wen oder was ich da in meine Wohnung gelassen hatte. Nachdem er gekommen war, dachte ich, er würde gehen wie die meisten. Bisher gab es in meinem Leben nur „ein Orgasmus und Heimreise“ oder „kein Orgasmus und weitermachen“. Von ihm hörte ich jedoch, „in 15 Minuten kann es weitergehen“. Ich blinzelte ungläubig.
Es hatte etwas Intimes, mit ihm zusammen zu sein. Simpel und so gut für meinen Kopf. Mein Körper schmerzte, aber ich war zufrieden. Er war es auch, der mir sagte, ich solle mich in seinen Arm legen. Ich hatte eins von meinen Dates mit cis Dudes gelernt: Penis rein klar, küssen so gut wie niemand und solche Nähe wird gar nicht gewünscht. Doch mit ihm war es angenehm, obwohl wir beide vor Schweiß nur so klebten.
Es wurde ziemlich nymphoman, weswegen ich ihm den Spitznamen “Machine” gab. Nun dachte ich, dass er fahren würde. Er argumentierte, dass er jetzt keine Stunde mehr fahren wolle – außer ich würde ihn rausschmeißen. Irgendwie wollte ich das auch nicht (mehr). Also gestattete ich es ihm zu bleiben. Er war das erste und einzige Date, das ich je in meinem Bett übernachten ließ. Wir schliefen in den völlig verschwitzten Laken. Besser er schlief und ich lag wach.
Da ihm der Fehler mit meinem Lichtschalter Sonntag früh auffiel, kam er Montagnachmittag erneut vorbei und meine Lampe ging wieder problemlos.
Tja und das ist die Geschichte, wie ich meinen Mann kennengelernt habe. Ich stürzte mich Hals über Kopf in diese neue Liebe, so wie ich es immer tue. Irgendwann möchte ich meine Impulse wirklich besser im Griff haben.
In diesem Jahr machte ich nur knapp 200 Bilder, den größten Teil Ende des Jahres.
Meinen Master habe ich nie adäquat verabschiedet oder ihm die Worte gewidmet, die er verdient hat. Es tut mir bis heute unglaublich leid, dass ich nicht gesehen habe, dass ich ihm doch etwas bedeute. Ich dachte wirklich, dass ich ihm egal bin und ihm von meiner neuen Beziehung vorzuschwärmen okay wäre. Mir war nicht bewusst, dass ihm das weh tun könnte/würde. Es tut mir so unfassbar leid. Das hatte er so nicht verdient.
Also, wenn/falls du das hier liest, bitte verzeih mir. Die Zeit mit dir war großartig und ich habe bis heute keinen Menschen gefunden, der das, was du mir gegeben hast, spiegeln kann. Ich hoffe, es geht dir gut.
[Fortsetzung folgt...]